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Spirulina

SpirulinaDie wohl für den Nahrungsbedarf bedeutendste blaugrüne Süßwasseralge ist Spirulina, die ihren Namen ihrem spiralförmigen Aussehen verdankt. Angeblich existieren 35 verschiedene Arten, von denen jedoch nur Spirulina Platensis und Spirulina Maxima essbar sind.

Spirulina gehört zur größten Gruppe der Cyanophyta, den Nostocinales, und wird daher zu den Cyanobakterien gerechnet. Auf Licht angewiesen hängt ihre Größe (0,1 –1mm) von der Lichteinwirkung ab: Je mehr Licht, desto größer. In der Natur gedeiht Spirulina am besten in sehr warmen, salzigen Seen mit einem pH-Wert von 8-11 und bei einer Temperatur von 32-38° Grad Celsius. Es sind weltweit insgesamt 8 Seen bekannt, in denen Spirulina natürlich vorkommt, z.B. der Turkanasee (Kenia), der Aranguadisee (Äthiopien), der Tschadsee im Tschad sowie der Texcocosee in Mexiko.

Laut Archäologen wussten bereits die Azteken und Maya um den hohen Nährwert der Mikroalge, die bei den Indianern „Tecuitlate“ genannt wurde. Bei Ausgrabungen wurden komplexe Kanalsysteme gefunden, die möglicherweise der Speisung von Teichen für die Algenzucht dienten. Französische und belgische Foscher entdeckten in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts, dass der in der Nähe des Tschadsees lebende afrikanische Kanembustamm den blaugrünen Algenschaum von der Oberfläche des Sees schöpfte, diesen trocknete und daraus Trockenkuchen (Dihe) backte.

Der eigentliche Begründer der Spirulinaforschung und -kultivierung, der japanische Wissenschaftler Hiroshi Nakamura, machte 1967 Bio-Spirulina durch Massenkultivierung der Weltbevölkerung als Eiweißquelle, Vitamin – und Mineralstofflieferant zugänglich und kommerziell verwertbar. Heute wird Spirulina auf Wasserfarmen in tropischen und subtropischen Gegenden (z. B. Hawaii, Kalifornien, Indien, China, Thailand) in natürlichen Seen oder in speziell dafür entwickelten, etwa 15-25 cm tiefen Kulturbecken kultiviert.

Um eine gleichbleibende Sonneneinstrahlung für jede einzelne Spirulina zu gewährleisten, wird das Wasser mit Schaufelrädern in ständiger Bewegung gehalten. Nach der Ernte wird die Mikroalge gefiltert, zu Spirulinapulver sprühgetrocknet, in Tablettenform gepresst und sofort luftdicht verpackt. So bleibt der immense Nährgehalt erhalten. Bio-Spirulina gilt unter Verfechtern von Naturheilverfahren als sehr vielfältig einsetzbar.